Vor- und Nachteile des Elektroautos

Grundvorteil des Elektroautos ist, dass es die bisher einzige realistische Möglichkeit ist, die Verbrennung fossiler Energie kurzfristig zu verringern und mittelfristig zu stoppen. Voraussetzung ist, dass Strom aus regenerativen Quellen kommt, was zunehmend der Fall ist, da Wind- und Solarstrom weltweit zügig ausgebaut werden. Dieser Vorteil tritt ein, obwohl der CO2-Ausstoss bei der Herstellung von Autos mit Elektromotoren doppelt so hoch ist, als bei der von solchen mit Verbrennungsmotoren. 

 

Benzin- und Dieselmotoren erzeugen bei der Verbrennung nicht nur CO2, sondern auch andere Gifte, die direkt in die Umgebung abgegeben werden und in höchstem Maße gesundheits- gefährdend sind. Diese gibt es bei Elektroautos nicht. Auch wenn zum Laden kein regenerati- ver Strom verwendet wird, wird der Schadstoffausstoß nicht einfach ins Kraftwerk verlagert. Selbst hier tritt eine Verringerung ein, da Kraftwerke über bessere Filter verfügen,  als Verbrennungsmotoren.

 

Elektroautos haben den nicht völlig zu eliminierenden Nachteil, dass sie  batteriebedingt bei niedrigen Temparaturen und bei hohen Geschwindigkeiten  einen  höheren Energieverbrauch haben, als Verbrennungsmotoren.  Sie sind also eher für sommerliche Temapraturen und abseits der Autobahnen geeignet. Diese Nachteile lassen sich bei den zu erwartenden Reichweitenzuwächsen und mit einer temporeduzierten Fahrweise auf der Autobahn (max. 120 km/h, um die Reichweite nicht um mehr als 1/3 zu verkürzen) durchaus beherrschen. Dafür haben Stromer den Vorteil, dass beim Bremsen Energie zurück gewonnen wird und im Stillstand (ohne Heizung/Klimaanlage) keine Energie verbraucht wird. 

 

Elektroautos sind (auch wenn Gegner schon Tests veröffentlich haben, welche das Gegenteil beweisen sollen) verglichen mit Verbrennern extrem leise. Jeder, der einmal eine Probefahrt mit einem Elektroauto gemacht hat, kann das bestätigen.

 

Neben dieser hat das Elektroauto weitere Eigenschaften (durchzugsstark ab dem Start, starke Beschleunigung, einfache  Bedienung wegen nicht vorhandenem Getriebe) die für viele der Hauptgrund sind, sich einen Stromer anzuschaffen. 

 

Hinzu kommen noch die extrem niedrigen Kosten für Wartung und Reparaturen, da es bei einem Elektroauto so gut wie keine Teile mehr gibt, die gewartet werden müssen und/oder verschleißen können. Die Batterien sind inzwischen qualitativ so hochwertig, dass sie (bei Erhalt von mindestens 80% Kapazität) ein ganzes Autoleben (mindestens 15 Jahre) durchhält.


 Dennoch ist festzustellen, dass Fahrräder mit elektrischer Unterstützung (sogenannte "Pedelecs") bereits voll im Trend liegen, nicht hingegen Autos mit Elektromotor. Warum eigentlich? 

 

Darauf gibt es nur eine Antwort: Weil bestimmte Nachteile (scheinbar oder tatsächlich) noch überwiegen. welche das sind, weiß man (aus mehr oder weniger repräsentativen Umfragen) auch schon:

 

der zu hohe Preis

die zu geringe Reichweite

die noch nicht ausreichenden Lademöglichkeiten

 

Doch diese sind schon sehr bald überholt:

 

Was die Anschaffungskosten betrifft besteht das Problem schon nicht mehr für alle Modelle. Die Renault Zoe ist (inzwischen auch ohne Tageszulassung) mit Einberechnung der Batteriemiete und der eingesparten Reparatur- und Wartungskosten bereits  günstiger, als ein Vergleichbarer Verbrenner. Die Preise für die teuerste Komponente, die Akkus, fallen weiter. Fachleute gehen davon aus, dass die derzeit als Stadtautos angebotenen Modelle schon vor Ende nächsten Jahres billiger hergestellt werden können, als vergleichbare Verbrenner. Die Verkaufspreise werden entsprechend sinken. Extrem günstige Sonderangebote und Gebrauchte wird es geben, wenn die jetzigen Modelle durch die nächste Fahrzeuggeneration ersetzt werden.

 

Das wird gar nicht mehr lange dauern. Noch vor wenigen Monaten waren sich die europäischen und japanischen Hersteller darüber einig, dass es Elektrofahrzeuge mit einer deutlich höheren Reichweite nicht vor 2020 geben wird. Dann kündigte Tesla ein "Volksauto" mit einer Reichweite von mindestens 300 km für 2017 an.  Alle anderen wollen jetzt nachziehen. Bereits in 2 Jahren werden nahezu alle Elektroautos ihre Praxisreichweite auf 300 km erhöht und damit in etwa verdoppelt haben. Das reicht aus,  um Elektroautos langstreckentauglich zu machen. Wer mehr als 300 km am Stück fährt, macht eben ein eine kurze (Lade-) Pause, welche man sowieso nach 2 Stunden machen soll.  

 

Dass jeder Mieter einen eigenen Ladeanschluss vor dem Haus hat, das wird es sicher nicht geben. Das ist aber auch gar nicht erforderlich. Bisher hat auch niemand zu Hause sein Auto mit Benzin, Diesel oder Gas aufgetankt.  Es reicht, wenn man es dort auflädt, wo es sonst noch

längere Zeit steht, etwa beim Einkaufen. Aldi geht voran. Andere werden folgen.

 

 Die Nutzung des Elektroautos für Langstrecken setzt Schnell-Ladestationen in geringem Abstand (maximal 200 km) entlang den Autobahnen voraus. Tesla hat es vorgemacht.  Es wird sich doch jemand finden, um es nachzumachen. 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0